Beim 70.3 Ironman Zell am See konnte ich mir den Slot für die Ironman WM in der Age Group M45-49 sichern. Bis dahin war es aber ein harter Kampf…
Am Freitag angereist nach Zell am See war eine Hauptbeschäftigung sich mit zahlreichen Wetter Apps auseinanderzusetzen. Alle hofften wir auf ein doch besser werdendes Wetter. Auch beim Racebriefing am Samstag hoffte man auf „brauchbares“ Wetter. Ein Plan B wurde nicht kommuniziert. Sonntags morgen dann das „böse“ Erwachen. Regen in Zell am See bei nur 4 Grad, Maria Alm 3 Grad, Dienten Schnee 2 Grad und Filzensattel noch mehr Schnee und 1 Grad. Ein „Triathlon“ rückte in weite Ferne. Ich stellte mich jedoch auf ein Radfahren ein und hatte schon meine komplette Winterausrüstung hergerichtet. Ich war auch vom Kopf bereit für das Rennen mit Radpart. Ab 9:20 endlich Informationsfluss — Rad gestrichen, nur Swim Run über die ursprüngliche Distanzen und Startverschiebung von 11:10 auf 13:20. Super – ganze Nahrungsvorbereitung für Start um 11:10 umsonst… Jetzt war es wichtig sich auf die neue Situation gut vorzubereiten. Durch das Streichen des Radpart verbesserte sich meine Ausgangspostion nicht – immerhin ist das Radeln zumindest wie das Laufen meine stärkste Disziplin… Und die guten Schwimmer können den Vorsprung über einen Halbmarathon ins Ziel „retten“…
Mit meinem Freund und gleichzeitig „Gegner“ Franz begab ich mich in die Startbox zum Schwimmen. Wir stellten uns nebeneinander auf. Mit einem Rollingstart durften wir uns in den 21 Grad warmen Zeller See begeben. In der Reihe von Franz ging es etwas schneller und so startet er etwa 30″ vor mir. Somit verlor ich ihn auch aus den Augen. Das Schwimmen verlief für mich diesmal nicht so gut. Ohne der Action mit Massenstart und direkten Kontakt mit den Mitstreitern bin ich anscheinend nicht so „motiviert“ 😉 Nach 33:08 kam ich in die Wechselzone. Beim Ausziehen des Neo merkte man gleich die kühle Außentemperatur von 8 Grad. Da ich überhaupt nicht informiert war ob ich vor Franz oder hinter Franz lag, starte ich mit sehr schnellen Kilometerzeiten zwischen 3:45 und 3:50. Schon auf den ersten 3 Kilometern lief ich mich in die Top Ten in meiner AgeGroup. Bei km 6 erblickte ich Franz das erste Mal vor mir. Ziemlich rasch konnte ich dann die Lücke zwischen uns beiden schließen. Auf den ersten 7,2 km lief ich 65 Sekunden schneller als Franz. Dies sollte sich dann später noch etwas rächen. Ich lief an Franz vorbei und er ließ sich zu dem flotteren Tempo nicht verleiten. Schon bei km 8 spürte ich etwas meine Adduktoren… Bis km 12 konnte ich weitere 25″ schneller laufen… ab km 13 wurde es richtig „hart“ für mich. Meine Kilometerzeiten wurde auch langsamer… Es folgten drei relativ „langsamere“ Kilometer mit Kilometerzeiten um 4:05. Danach schoss es mir ein, dass ich so niemals einen Slot für Nizza erlaufen werde. Was tun war die Frage? Kämpfen! Beißen! Um dies auch umzusetzen dachte ich an eine ganz wichtige Person in meinem Leben. Immer wieder dieses Bild vor Augen. Und es lief wieder. Auch Franz konnte wieder fast auf mich auflaufen. Irgendwann sah ich in meinem letzten Augenwinkel einen TopTriTeam Anzug 😉 Dauernd spürte ich seinen Atem… Ich biss, kämpfte und ließ meine Qualen und Schmerzen wie Iron Alex aus meinen Körper 🙂 Meine Beine immer schwerer. Trotzdem konnte ich den letzten Kilometer noch in 3:51 in die Innenstadt von Zell laufen. Mit einer Halbmarathonzeit von 1:22:55 finishte ich in 1:58:50 auf Platz 5 von 193 „Gleichaltrigen“. Gesamt Platz 100 von 1678 Männer. Franz war schließlich 46 Sekunden hinter mir – Platz 7. Beide erhofften wir uns den Slot für Nizza 2019. Am Abend dann das große „Zittern“. Ich konnte gerade den letzten Slot in unserer AgeGroup erreichen. Jetzt drücke ich mal Franz für Hawaii am 13. Oktober die Daumen und hoffe, dass er sich am 26. Mai 2019 in St. Pölten den Slot für Nizza holt 🙂
Fazit:
Eines der härtesten Rennen für mich. Muskulär am Limit (vielleicht zu „aggressiv“ angelaufen). Wertvolle mentale Erfahrung gemacht. Das beste aus der Situation gemacht. Am Ende zählt nur der Slot für NIzza 2019!!
ging es weiter nach vorne. Für das Streckenprofil (2 flache Runden mit sehr kurzen Anstiegen auf Autobahnbrücken) war ich mit dem Radpart absolut zufrieden. 56:28 war die 7. schnellste Zeit und auf Platz 5 stieg ich vom Rad. Mein zweiter Wechsel war wirklich perfekt. 36 Sekunden waren wiederum der schnellste Wechselsplit (somit war ich heute der flinste Wechsler). Damit verließ ich schon auf Platz 3 die Wechselzone (dies rief mir HP zu). Wow, Wahnsinn dachte ich mir 😉 Platz 2, Andreas Trimmel, war auch nur mehr wenige Meter vor mir. Nach einem von 10 Laufkilometern konnte ich Andreas dann auch gleich überholen. Sukzessive fiel er dann leicht zurück. Platz 1 war außer Reichweite. So konnte ich es dann richtig genießen auf Platz 2 zu Laufen. 10,1 km auf größtenteils Schotter in 39:13 können sich auch sehen lassen 🙂 Mit 2:02:53 übequerte ich überglücklich die Ziellinie. Andreas Trimmel folgte in 2:03:45; Platz 1 sicherte sich Mario Fink in 1:57:29.
Am Samstag den 4.8. fand in Pöttsching bereits zum 29. Mal der Triathlon statt.
Ich freute mich sogar darüber. Zwei Runden über je 750 m (mit einem Landgang und Sprung ins Wasser 🙂 ) mussten wir bewältigen. Mein Motto lautete heute: „Martin, du musst heute beim Schwimmen dabei sein…!“ Daher gab ich diesmal wirklich alles… Zu Beginn der zweiten Runde erblickte ich einen Triathlonanzug des TopTeamTri NÖ. Und es sollte mein Freund Franz Leitner sein 😉 Somit wusste ich, dass das Schwimmen nicht so schlecht lief! Jetzt musste ich natürlich dran bleiben. Und es gelang mir auch. Fast zeitgleich stiegen wir aus dem Wasser! Die Zeit war aber etwas ernüchternd – 26:41. Mehr als 3 Minuten langsamer als im Vorjahr… aber es war heuer ohne Neo und die Bojen stehen auch nicht jedes Jahr gleich. Und mit Franz aus dem Wasser zu steigen ist für mich schon mal sehr gut. Also machte ich mich auf zu meinem Wechselplatz. Es folgte leider ein nicht ganz perfekter Wechsel. Erstens fand ich nicht gleich mein Rad, dann ist mir beim Rausschieben des Rades die Trinkflasche rausgeflogen (diese brauchte ich aber unbedingt… ohne flüssiger Ernährung geht über 38 km Rad bzw. beim anschließenden 10er nichts) und dann löste sich anscheinend auch noch eine Gummiringerl mit welchem die Radschuhe am Rad fixiert waren…
Dies kostete in Summe etwa 15 Sekunden. Franz sah ich trotzdem vor mir. Aber auf den ersten Kilometern am Rad konnte ich ihm nicht folgen und so setzte er sich etwas ab von mir. Beim Anstieg auf den Parlamentsberg kam ich ihm dann wieder näher und bei der folgenden rasanten Abfahrt konnte ich ihn überholen. Franz versuchte mir zu folgen. Kurz vor Wallsse ging er nochmals an mir vorbei. Noch vor dem Ende der ersten Runde überholte ich ihn erneut. Bei der Einfahrt Ende 1. Runde/Beginn 2. Runde blickte ich mich kurz um und war erstaunt, dass Franz meinem Tempo nicht mehr folgte. Auf dem folgenden Hotspot – dem HEARTBREAK HILL – ging ich angefeuert von den Zuschauerinnen volles Tempo. Auf der zweiten Runde überholte ich noch einige Athleten (ua. eine Gruppe angeführt von Rene). Aber keiner folgte meinem Tempo. Somit ging es nach 1:01:06 nun zum zweiten Mal in die Wechselzone. Der Wechsel verlief gut.
Beim Verlassen der Wechselzone sah ich, dass erst die nächsten Verfolger rein kamen. Drei Laufrunden gab es nun zu bewältigen. Es war mittlerweile wieder ziemlich schwül geworden, dadurch war das Laufen nicht so einfach. Ich konnte noch zwei oder drei Plätze gut machen und finishte in der Österreichischen Staatsmeisterschaft auf Platz 15 Overall und Platz 1 und somit Gold in der AgeGroup M45-49.
14 Tage nach dem 70.3 St. Pölten startete ich zur letzten Formüberprüfung beim Eisenmann in Litschau. Ganz nach dem Motto „Die Lutscher sollen daheim bleiben“. Ein sehr hügeliger Radkurs sorgt hier für ein sehr faires Rennen. Anschließend folgt dann noch eine 5,5 km lange Runde um den Herrensee – welche 4 x zu laufen ist und auch je Runde 70 Höhenmeter aufweist.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden wir heuer mit Sonne und Wärme belohnt. Die beiden zu durchschwimmenden Seen hatte auch eine angenehme Wassertemperatur von 20-21 Grad.
Hier noch ein paar statistische Daten:

