ETU Triathlon Europameisterschaft in Walchsee

Am 4. September fand mein Saisonhöhepunkt statt. Die ETU Triathlon Europameisterschaft über die Halbdistanz in Walchsee. Beinahe ein Jahr habe ich mich für diesen Wettkampf vorbereitet. Ich wusste, dass an einem perfekten Tag viel möglich sein wird…
Leider kam dann alles anders! Bereits die letzten Wochen vor dem Ereignis verliefen etwas zach. Angefangen hat alles mit einer entzündenden Talgdrüse. Eine Woche Antibiotika – in weiterer Folge wurde die entzündende Talgdrüse auch noch aufgeschnitten. 2 Tage leichtes Fieber folgten auch noch. Also ich kam total aus den Ryhtmus. Geplante Vorbereitungswettkämpfe konnte ich nicht machen… Aber das schnelle „Abschlusstraining“ am Mittwoch vor dem Wettkampf verlief relativ gut. Donnerstag auf Freitag fing ich mir einen „Männerschnupfen“ ein 😉 Samstag Nachmittags hatte ich dann noch vor dem Bike Check In einen Patschen im Vorderreifen… Also anscheinend viele Anzeichen, die mir deuteten doch nicht zu starten…
Aber am Sonntag den 4.9. war es dann doch so weit. Ich stand am Start und fühlte mich gut. Zum ersten Mal startete ich im Rahmen eines Rolling Start (alle 5 sec wurden 8 AthletInnen in den Walchsee gelasssen). Ich war etwas skeptisch. Ich bevorzuge lieber den Kampf Mann gegen Mann. Ich muss allerdings positiv erwähnen, dass das Schwimmen durch diesen Startmodus deutlich gemütlicher war als sonst. Nach 31:39 kam ich aus dem Walchsee. Damit war ich zumindest 31 sec schneller als 2015. Im Vergleich zu meinen Triathlonfreunden Franz, Reinhard, Mario & Luis kann ich mit dieser Zeit jedoch nicht zufrieden sein. Der erste Wechsel war sehr gut. Am Rad versuchte ich anfangs ein dosiertes Tempo zu fahren. Dies funktionierte auch gut. Leider kam dann bei etwa km 30 das große Malheur. In einer Linkskurve bergab zu viel Risiko genommen und bei 50 km/h ausgerutscht. Wahnsinn! Was passiert da gerade dachte ich mir? Autsch – das tut ziemlich weh… Erste Gedanken waren allerdings sofort das Rennen fortzusetzen. So ein Schmarren! Die Kette total verwurschtelt. Die Finger bluteten. Ruhig bleiben Martin! In der Ruhe liegt die Kraft. Nach gefühlten Ewigkeit ist die Kette endlich wieder oben. Das Rad fahrbereit. Etwas „fertig“ setzte ich meine Fahrt fort. Durch dieses Mißgeschick (Sturz, Kette, Schwung verloren, wieder Ryhtmus finden) ließ ich neben Blut und Hautfetzen auch 3 min am Asphalt liegen. IMG_7111a

In der zweiten Runden kamen dann noch die zahlreichen Starterinnen und Starter des zweiten Starts hinzu. Dadurch war auf den engen Straßen ziemlich viel Verkehr. Oftmals musste man durch „Schreien“ nach vorne auf sich aufmerksam zu machen. In die Wechselzone 2 kam ich wie erhofft unter 3 Stunden! Mein Radsplit – 2:24:09 – unglaublich, trotz dem Sturz um 36 sec schneller als 2015. Mensch, was wäre da für eine Zeit ohne Sturz möglich gewesen? Diese Gedanken gingen mir nicht mehr aus den Kopf und nahm dies auf die Laufstrecke mit. Immer mehr Ärger staute sich auf. Bis ich schließlich mental nach- bzw. aufgab. Alles wurscht. Mein Kopf sagte mir ich soll nur mehr finishen. So „spazierte“ ich quasi den Halbmarathon in 1:40:47. Mit einer Gesamtzeit von 4:40:09 wurde ich in der Europameisterschaftswertung 13. in meiner Altersklasse.
Im Ziel ließ ich mich dann gleich von den Sanitätern versorgen. Die unenstehenden Bilder sprechen mehr als Worte. Ein Wahnsinn, dass ich damit noch über 50 km Rad gefahren bin und einen Halbmarathon gelaufen bin…
Ich möchte aber auch noch Innerhofer Alois, Winter Reinhard, Leuchtenmüller Mario und Leitner Franz zu ihren tollen Leistungen gratulieren! Jungs – ihr habt das super gemacht 🙂 Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

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